Die globale Liberalisierungswelle in der Stromversorgung hat Wettbewerb in traditionell monopolistische und regulierte Geschäftsfelder gebracht. In Europa kommen unterschiedlichste Technologien zum Einsatz und eine ähnliche Vielzahl von Regulatoren. Deren Zusammenspiel bewirkt komplexe Wechselwirkungen, und die Einführung von CO2-Zertifikaten hat diesem Marktumfeld noch einen weiteren Unsicherheitsfaktor beschert.
Gewöhnliche Methoden aus der Finanzmathematik stossen da schnell an ihre Grenzen. Übertragung und Finanzierung im Strommarkt funktionieren blitzschnell - dem gegenüber stehen fest verbaute Netzkapazitäten und die Problematik, dass sich elektrische Energie kaum rentabel speichern lässt. So wird Strom zu einem Gut mit derivativen Zügen.
Dieser Kurs behandelt Entwicklung von und Herausforderungen in Energiemärkten. Verschiedene Marktmodelle kommen unter die Lupe und dazu quantitative Methoden zur Bewertung von Investitions- und Bewirtschaftungsstrategien. Der vorherrschenden Unsicherheit kommt dabei aus Risikoüberlegungen besondere Bedeutung zu.
Stochastische Einflussfaktoren wie Preise von Strom und Brennstoffen, brauchbare Mengen von Wind/Wasser/Sonnenschein und eine wechselnde Nachfragesituation gilt es optimal zusammenzuführen. So ergibt sich ein Höchstwert für flexible Anlagen wie Optionen, Swing-Optionen oder flexible Kraftwerke. Und schliesslich befasst sich diese Vorlesung mit dem EU-«Emission Trading System» (ETS) und der Anwendung von Kyoto-Mechanismen.