Die Energiewirtschaft befindet sich im Krisenmodus. Zwar konnte eine Mangellage im vergangenen Winter abgewendet werden, doch damit ist die Gefahr nicht gebannt. Der Bundesrat geht nämlich davon aus, dass die Versorgungssituation im Winter 2023/24 noch kritischer werden könnte. Auf allen Ebenen bereitet man sich deshalb auf Extremszenarien vor. Parallel muss zudem – mit Blick auf das Netto-Null-Ziel 2050 – die Dekarbonisierung unseres Energiesystems mit Hochdruck vorangetrieben werden. Zum heutigen Zeitpunkt ist schwer abschätzbar, inwiefern Entscheidungen zur kurzfristigen Erhöhung der Versorgungssicherheit die mittelfristig bis langfristige Ökologisierung begünstigen – bzw. dieser ggf. sogar entgegenstehen. Unter Mitwirkung von Experten aus Akademia und Praxis soll die Vorlesungsreihe die Zuhörerschaft dabei unterstützen, eine Antwort auf die Frage «Drohende Energiemangellage – Fluch oder Segen für die Transformation unseres Energiesystems?» zu finden.
Thema | Dozent/in |
Drohende Energiemangellage und Dekarbonisierung des Energiesystems: Status-quo und Handlungsbedarf | Dr. Christian Opitz, Leiter Kompetenzzentrum Energy Management (ior/cf-HSG), Universität St.Gallen |
Zwischen Regulierung und Privatwirtschaft – zur Geschichte von Energiekrisen in der Schweiz | Lic. phil. hist./EMBA-HSG Daniela Decurtins, Direktorin, Verband der Schweizerischen Gasindustrie |
Zwischen den Wintern: Die drohende Energiemangellage aus Sicht des Regulators | Dr. Urs Meister, Geschäftsführer, Eidgenössische Elektrizitätskommission |
Ethische Aspekte einer zukünftigen Energieversorgung | Prof. Dr. Dr. Andrej Pustišek, Professor für Energiewirtschaft, Hochschule für Technik Stuttgart |
Brachliegende Potenziale bei der inländischen erneuerbaren Stromproduktion | Dr. Nadja Germann, Bereichsleiterin Weiterbildung Energie, Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen |